Geschichte und Entwicklung
Im fruchtbaren Maindreieck, südlich von Schweinfurt, liegt die Gemeinde Waigolshausen (2.826 Einwohner, Stand 30.06.2013) mit den Gemeindeteilen Waigolshausen, Hergolshausen und Theilheim und dem Hofgut Dächheim.
Waigolshausen verdankt seine erste urkundliche Erwähnung als "Witoldeshusen" der Wildbannverleihung des Kaisers Heinrich an den Würzburger Bischof Adalbero von Lambach am 22.06.1060.
Der Ortsname hat sich im Wandel der Zeiten vielfach geändert und erst 1817 findet man im "Actum" die heutige Schreibweise. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die Bürger ausschließlich von der Landwirtschaft. Die Industrialisierung und vor allem der Eisenbahnbau 1854 (Würzburg-Bamberg) und 1878 (Gemünden-Schweinfurt) hob die Bedeutung von Waigolshausen und begründete die stetige Aufwärtsentwicklung.
Heute finden viele Bewohner ihren Arbeitsplatz in der Schweinfurter Großindustrie. Die Struktur einer ländlichen Gemeinde ist jedoch erhalten geblieben.
Hergolshausen als "Herigolteshusen" in einer Urkunde aus der Zeit von 750-802 erstmals erwähnt, blickt auf eine traditionsreiche und bewegte Vergangenheit zurück. Die Schenkungsurkunden des Klosters Fulda weisen auf ein ortsansässiges Adelsgeschlecht hin.
Das Landschaftsschutzgebiet "Im Kies", das Areal einer großen Auskiesungsfläche links des Mains, bietet Gelegenheit zu schönen Wanderungen und ornithologischen Erkundungen, da hier viele seltene Vogelarten heimisch geworden sind.
Theilheim, erstmals 1094 als "Telehen" urkundlich erwähnt, hat im Laufe der Jahrhunderte tiefgreifende bevölkerungsstrukturelle Wandlungen erfahren. Eine Synagoge (heute im Privatbesitz) erinnert daran, daß vor 100 Jahren noch mehr als 200 Juden in Theilheim wohnten. 1165 wurde Theilheim Erboblei des Würzburger Domkapitels. Der "Erthalbrunnnen", 1737 durch Karl Heinrich von und zu Erthal errichtet, zeugt davon, daß diese sehr alte fränkische Adelsfamilie eng mit Theilheim verbunden war. 1760 wurde die Dorfkirche von Hauptmann Michael Fischer, einem Nachfolger Balthasar Neumanns, im Barock - Rokokostil erbaut. 1845 wurde die Gemeinde Dächheim, heute nur noch ein Gutshof, nach Theilheim eingemeindet. Dort steht die neurestaurierte, mit kleeblattförmigem Grundriß um das Jahr 1700 erbaute St.-Wendelinus-Kapelle.
Am 01.05.1978 wurden diese drei Dörfer im Zuge der Gebietsreform zu einer Einheitsgemeinde vereinigt und bildeten zusammen mit Schwanfeld und Wipfeld die Verwaltungsgemeinschaft Theilheim. Am 01.01.1980 trat Waigolshausen aus der Verwaltungsgemeinschaft aus und wurde mit seinen drei Gemeindeteilen wieder eigenständig.
Das Gemeindegebiet zwischen Main und Werrn mit 23,75 qkm ist straßenmäßig gut erschlossen. Die Bahnlinie Bamberg-Würzburg durchschneidet die Gemarkung Waigolshausen, und die Werntalbahn nach Gemünden zweigt hier ab. Die Kreisstraßen SW 15 und 16 stellen die Verbindung zur Kreisstadt Schweinfurt her. Die zahlreichen Vereine der Gemeinde bieten den Einwohnern ein vielfältiges Angebot zur sportlichen, musischen und kulturellen Betätigung und leisten einen großen Beitrag bei der Erhaltung und Pflege der örtlichen Tradition.
Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch einen gemeindlichen Bolzplatz und Fest- und Spielplätze in allen Ortsteilen sowie durch das Freizeitzentrum mit Doppelkegelbahn im GT Waigolshausen.
Weitere Einrichtungen in der Gemeinde:
Grundschule, Pfarr- und Schulbücherei, drei katholische Kirchen, drei Kindergärten und in jedem Gemeindeteil ein Sportplatz mit Sportheim. Außerdem laden weitere drei Gastwirtschaften zum Verweilen bei fränkischem Wein und deftiger Brotzeit ein.